Montag, 1. Januar 2007

Wo verbrenne ich Geld?


Um eine Abschätzung über einen zukünftigen Energieverbrauch machen zu können, ist es wichtig, den aktuellen Verbrauch zu kennen. Erst wenn dieser bekannt ist, kann abgeschätzt werden, wie hoch evtl. die zu erwartenden Einsparungen einer neuen Anlage sind. Denn erst wenn bekannt ist, an welcher Stelle evtl. Geld verbrannt wird, kann man sich die Frage stellen, wo es sich lohnt, einzugreifen.

Es gilt also herauszufinden:
Gasverbrauch für Warmwasser = ?
Gasverbrauch für die Heizung =?

Übrigens:
ja, ich weiss - Energie wird nicht in m^3 Gas gemessen. Aber ich werde bei den zukünftigen Betrachtungen immer von m^3 schreiben. Das ist eine Grösse, die direkt am Gaszähler abgelesen werden kann. Wieviel kWh in einem Kubikmeter Gas stecken, steht in der Jahresabrechnung des Gasversorgers - und ist daher für die folgenden Betrachtungen nicht wirklich hochwichtig.

Als erstes empfiehlt es sich, den Energieverbrauch für die Warmwasserbereitung zu ermitteln. Das geschieht am besten, in dem man über einen längeren Zeitraum im Sommer (wenn die Heizung definitiv aus ist!), den Gasverbrauch notiert. Aus eigener Erfahrung (siehe unten) macht eine tägliche Messung hier evtl. Sinn. Aus den Daten von 6-8 Wochen kann so ein durchschnittlicher Gasverbrauch für die Warmwassererzeugung ermittelt werden.

Ein kleiner Hinweis auf die Statistik mag hier sinnvoll sein:
  • ein durchschnittlicher 4 Personenhaushalt in Deutschland verbraucht ca. 1.5 m^3 Gas pro Tag für die Warmwasserbereitung.

  • bei einem "durschnittlichen, mittelalten Einfamilienhaus" werden 10-12 Prozent des Gasverbrauchs für die Warmwasserbereitung benötigt.

Die Beobachtung meiner alten Anlage hat einen Bedarf von 2,85 m^3 (!!! siehe Statistik oben !!!) für die tägliche Warmwasserbereitung ergeben. Und das ganze war auch unabhängig davon, ob jemand nur geduscht hat oder eine ganze Badewanne gefüllt hat (tägliche Messung des Verbrauchs!)

Mit dieser Zahl war klar:
Bei uns wird echtes Geld verbrannt. Unser 2-Personenhaushalt verbraucht für die Warmwasserbereitung Gas für 8 Leute? Und das, obwohl wir mit einer Superwasserspardusche duschen?

Was ist der Grund dafür?
Neben der Tatsache, dass die alte Anlage einen sicherlich nicht sehr gut gedämmten Warmwasserspeicher (130 l mit eigenem Gasbrenner - siehe Abbildung) hatte, ist die thermische Zirkulationsleitung vom Keller bis in den ersten Stock eine echte Geldverbrennungsnalge. Wer sowas in seinem Haus verbaut hat, kann davon ausgehen, dass dieses Rohr sehr viel Geld verschwendet: 24 Stunden am Tag wird Wasser in dem Rohr transportiert und wärmt die Wand!

Für die neue Anlage war damit zum Thema "Warmwasser" klar:
eine geregelte Zirkulationspumpe muss rein. Ich möchte nicht auf den Komfort einer solchen Leitung verzichten - aber ich brauche keine 24 Stunden Zirkulation im Haus!

Mit diesem Wissen war für meine alte Anlage klar:
Gasverbrauch in 2003 / 2004 : 3500 m^3 pro Jahr
Davon pro Jahr für die WW-Bereitung: 365 x 2,85 = 1040,25 m^3
Ergo bleiben für den Heizbedarf: 3500 - 1040,25 = 2459,75 m^3

Ach ja - wo wir jetzt den Bedarf der alten Anlage für die Heizung ermittelt haben, macht es vielleicht Sinn, das mal mit einem aktuellen Begriff der Hausbauer in Beziehung zu setzen:
Unser Haus hat 186 m^2 beheizte Fläche. Mit der obigen Zahl und der Abschätzung 1 Kubikmeter Gas = 1 Liter Heizöl ergibt sich, dass sich die Kombination aus Haus und alter Heizung wie ein 13-Liter Haus verhält. OK - nicht berauschend, aber für ein Baujahr 1983 ein gar nicht so schlechter Wert.

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