Dienstag, 2. Januar 2007

Waschmaschine an Warmwasser?

Die gleichen Überlegungen wie im vorigen Artikel für den Geschirrspüler gelten auch für die Waschmaschine. Auch hier wird warmes Wasser benötigt welches typischerweise mit elektrischem Strom aufgeheizt wird.

Im Gegensatz zum Geschirrspüler, der meist mit 65 Grad betrieben wird, ist bei der Waschmaschine zu berücksichtigen, dass hier meist niedrigere Temperaturen benötigt werden. Daher ist beim Anschluss der Waschmaschine an die Warmwasserleitung etwas mehr "Hardware" nötig. Prinzipiell gibt es hier mehrere Möglichkeiten, geregelt mit der Warmwasserleitung umzugehen:

  • Waschmaschine mit Warmwasseranschluss:
    Um die gewünschte Temperatur für die Wäsche (30 / 60 Grad) zu erreichen, gibt es Maschinen mit 2 Wasseranschlüssen. Hier regelt die Maschine die Temperatur des Wasserzuflusses abhängig von dem eingestellten Programm. Miele z.B. baut so eine Maschine - aber die hat ihren Preis.
  • Vorschaltgerät für die Waschmaschine:
    Ein Gerät wird vor den Zufluss der Waschmaschine geschaltet. Dieses hat 2 Zuflüsse und einen Abfluss. Am Vorschaltgerät wird das Waschprogramm (30 / 60 Grad) eingestellt, ebenso an der Maschine. Das Gerät mischt dann die Wassertemperatur. Nach einer halben Stunde schaltet es auf Kaltwasser um - denn für die Spülgänge wird nur noch kaltes Wasser verwendet. Der Preis für solche Geräte liegt bei ca. 200 - 250 EUR (Stand 2006).
  • Selbstbau-Varianten:
    Die beiden oben genannten Möglichkeiten gehen ein wenig ins Geld. Daher sind einfachere Möglichkeiten auch im Internet beschrieben. Duscharmaturen mit Thermostatfunktion z.B. können als Vorschaltgerät verwendet werden. Hier wird am Duschkopf die Temperatur eingestellt - fertig. Der Preis hierfür ist deutlich geringer als für die elektrischen Vorschaltgeräte.
Ich selber habe eine noch einfachere Variante gewählt - was aber mit der Art der Warmwasserbereitung unserer neuen Anlage zu tun hat. Deshalb werde ich meinen einfachen Mischer in einem späteren Artikel beschreiben. Unabhängig von der Art des Mischers können wir aber jetzt schon mal einen Blick auf die möglichen Einsparungen werfen:
Messungen mit einem Verbrauchsmessgerät haben ergeben, dass unser typischer 60 Grad Waschgang 0,79 kWh weniger verbraucht, wenn die Waschmaschine mit Warmwasser gefüttert wird. Bei angenommenen 65 Wäschen mit 60 Grad in unserem 2 Personenhaushalt kommen wir hier auf eine Einsparung von 51,53 kWh Stunden.

Kleinvieh macht auch Mist?
Erinnern wir uns an den Geschirrspüler. Dieser hängt am Warmwasser. Zusammen mit der Waschmaschine am Warmwasser wird jetzt die Stromrechnung im Jahr um ca. 172,25 kWh = 27,44 EUR bei 16 ct/kWh (Stand 2006) gesenkt. OK - nicht berauschend, aber wenn ich das auf 20 Jahre hochrechne und eine Steigerung des Strompreises von 4% pro Jahr annehme, komme ich nach 20 Jahren auf eine Einsparung von ca. 817.-- EUR, nach 25 Jahren auf ca. 1.142,-- EUR.

Was hat das jetzt alles mit der Solaranlage zu tun?
Bei der Betrachtung von Warmwassererzeugung mit Solarenergie ist eine typische Kennzahl "60% vom Bedarf können solar gedeckt werden". Daher sind 60% der oben genannten Beträge bei der Frage "Lohnt sich die Solaranlage finanziell ?" zu berücksichtigen.

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